Während diese Zeilen geschrieben werden, eskaliert vor allem in Europa die Lage aufgrund der Corona-Pandemie – erneut. Dabei ließe sich das Ausmaß durch kollektives Einhalten der seitens Experten erarbeiteten Empfehlungen eingrenzen. Viel Leid, Not und Chaos bliebe dadurch erspart. Nun aber wüten sie – erneut. An dieser Stelle soll nicht abermals über das Für und Wider der Empfehlungen gesprochen werden. Jedem Interessierten stehen hierfür zahlreiche authentische Quellen und Statistiken zur Verfügung, die unzweideutige Schlussfolgerungen ergeben. Vielmehr sollen Dinge beleuchtet werden, über derer Hinsicht sich mitunter leider Missverständnisse verbreitet haben.

Das Prinzip der Hinwendung des Laien zum Experten

Im Islam wird das praktische Lebensprinzip der Hinwendung des Laien zum Experten gleich mehrfach unterstrichen. Sowohl im heiligen Qur’an, als auch in den authentischen Überlieferungen befinden sich Belege für dieses rationale Prinzip, welches folgerichtig von jedem Vernünftigen praktiziert wird: überall dort, wo man nicht über ausreichend Wissen verfügt, versucht man durch die Zuhilfenahme der Fachexpertise von entsprechenden Experten einen höheren Erfolg zu erzielen und sich besser zu stellen. Demnach orientieren sich diejenigen, die bspw. nicht über hinreichende Kenntnisse im Hinblick auf die Virologie oder Epidemiologie verfügen, an die Experten eben jener Gebiete und achten auf ihre Ratschläge und Empfehlungen – ob nun der einfache Bäcker aus der Nachbarschaft, der für sich und seinen Betrieb die Verantwortung innehat, oder die Regierungsverantwortlichen, die über ihre Nationen herrschen.

Das Prinzip des guten Vorbilds

Auch seine Exzellenz Imam Khamenei als Oberhaupt der Islamischen Revolution lässt sich von diesen Experten fortlaufend beraten. Entsprechend folgt er nicht nur ihren Empfehlungen hinsichtlich der vorbeugenden Maßnahmen sowie der Impfung – demonstrativ geht er sogar – sich seines Vorbildcharakters bewusst – darüber hinaus und achtet in einer Art und Weise öffentlich auf die Vorsorgemaßnahmen, selbst wenn er dies objektiv aus präventiver Sicht gar nicht müsste.

Beim Treffen mit dem Organisationskomitee des Jahrestages vom Martyrium Schahid Qasem Soleimanis und seiner Familie vom 16. Dezemeber 2020
Schahid Dr. Mohsen Fakhrizadeh

In diesem Lichte ließ er sich auch öffentlichkeitswirksam und demonstrativ stolz am 25. Juni erstmalig mit dem ersten iranischen Impfstoff impfen, nachdem er über ein Jahr zuvor die iranischen Wissenschaftler anwies an diversen einheimischen Impfstoffen zu forschen und sie zu produzieren. Herausragende Wissenschaftler wie Schahid Dr. Mohsen Fakhrizadeh forschten vom ersten Tag an unermüdlich an Impfstoffen, um der neuen Gefahr zu begegnen. Seine Anstrengungen trugen lebensspendende Früchte und wurden schließlich vom erhabenen Herrn mit dem Märtyrer-Tod am 27. November 2020 belohnt. Sie wurden Gott sei Dank erfolgreich und konnten weltweit mit die effektivsten Vakzine entwickeln.

Neben den einheimischen Impfstoffen, forderte Imam Khamenei die Verantwortlichen jedoch auch dazu auf ausländische Impfstoffe zu importieren, allerdings aufgrund ihrer schwarzen Vergangenheit mit Ausnahme aus den USA und Großbritannien: „Der Import von amerikanischen und englischen Vakzinen ist verboten. Es ist mitunter so, dass sie die Impfung an anderen Nationen auf ihre Wirkung hin ausprobieren wollen. Sollten sie aber aus anderen Orten, die als sicher gelten, Impfstoffe einführen, besteht darin überhaupt kein Problem.“ [1]
Erwartungsgemäß sollte das inhumane Sanktionsregime der USA aber auch den Import dieser so wichtigen Güter behindern, was auch ein Grund für die Anordnung zur Produktion von einheimischen Impfstoffen bildete: „Unsere jungen Menschen warteten nicht darauf, bis die gierigen Hände auf der Welt uns Impfstoffe verkaufen. Sie haben sich von Tag eins an bemüht, bis sie zum Impfstoff gelangten. Nun gehören wir zu den fünf, sechs Ländern auf der Welt, die Vakzine produzieren konnten.“ [2]

Die zweite Impfung am 23. Juli erfolgte ebenso öffentlichkeitswirksam. Dabei bedankte er sich ausdrücklich bei den Wissenschaftlern für ihre aufopfernde Bemühung und hob dabei auch die Bedeutung der Einhaltung der Verhaltensregeln und Vorsorgemaßnahmen hervor: „Gott sei Dank konnten wir nun auch die zweite Dosis geimpft bekommen. Nach der ersten Impfdosis hatte ich überhaupt keine Nebenwirkungen gehabt und Gott sei Dank ist alles sehr gut erfolgt. […] Als Grundsatz muss gelten, dass man die Verhaltensregeln einhält, sodass der Abstand, der vorhanden sein muss und die Maske, die getragen werden muss und die übrigen erforderlichen Dinge eingehalten werden.“

Am 11. August unterstrich er: „Glücklicherweise konnte im Inland die Impfproduktion erfolgen, sodass durch die Inlandsproduktion auch der Import vereinfacht wurde. […] Sowohl hinsichtlich des Imports, als auch im Hinblick auf die inländische Produktion muss die Anstrengung verdoppelt werden, sodass sie die Impfung möglichst für alle Menschen zugänglich machen können. Millionen Impfdosen müssen bereitgestellt werden.“ [3]

Beim ersten Impftermin vom 25. Juni 2021

Mittlerweile sind über 84% der iranischen Zielbevölkerung geimpft und ca. 104 Millionen einheimische und importierte Impfdosen konnten verabreicht werden. Die Älteren werden schon geboostert. Gott sei Dank konnten dadurch die Coronazahlen signifikant auf unter 100 Verstorbene am Tag gesenkt werden, nachdem die barbarischen USA durch die Behinderung des Imports von Vakzinen und Ressourcen zu ihrer Herstellung mitverantwortlich für den Tod von beinahe 1000 Menschen am Tag vor Anlaufen der heißen Phase der Impfkampagne geworden sind. Ihren unmenschlichen und bestialischen Charakter konnten sie so erneut der Weltöffentlichkeit vor Augen führen.

Jedenfalls entspricht der Imam hernach mit Wort und Tat den Ratschlägen und Empfehlungen der Gesundheitsexperten und tritt unmissverständlich für die Einhaltung der Vorsorgemaßnahmen sowie die Impfung ein. Gemäß dem Prinzip des guten Vorbilds sind revolutionäre Muslime bestrebt ihr Leben entsprechend den Weisungen und Lehren des Walis und Statthalters ihrer Zeit zu führen. Angesichts der praktischen Lebensweise seiner Exzellenz bleiben für seine Anhänger hinsichtlich ihres Standpunktes und ihrer Aufgaben in Zeiten der Corona-Pandemie keine offenen Fragen.

Sich mit seiner Exzellenz identifizierende Vertreter und Personen haben die Aufgabe seine Positionen zu verdeutlichen, zu erklären, praktisch vorzuleben und ihr Umfeld zu ihrer Praktizierung zu animieren. Nur dann erfüllen sie ihren Zweck und können nützlich und sinnstiftend wirken. Sollten sie, aus welchen abwegigen Beweggründen auch immer, abweichende Positionen vertreten, müssen sie auch den Anstand haben dies kenntlich zu machen. Dann wissen die sie gutgläubig aufsuchenden Menschen auch, woran sie sind und können sich folgerichtig für den Weg ihres Imams und guten Vorbilds entscheiden. Eine bereuenswerte Tat begeht ferner jeder – insbesondere jener in einer besonderen Position – der Unwahrheiten hinsichtlich seiner Standpunkte verbreitet und qua seines Amtes oder Position dabei auch noch Gefolgschaft erwartet. Revolutionäre und aufmerksame Muslime wissen den Weg ihres Imams und guten Vorbilds von dem ihrer zu unterscheiden.
Sie achten auf ihre Informationsquellen, orientieren sich am Vorbild ihres Anführers und haben überall dort Klarheit hinsichtlich ihrer Aufgabe und Verantwortung, wo irreführende und wirre Gestalten bestrebt sind sie für ihre eigenen Zwecke auszunutzen und vom aufrechten Weg abzubringen.
Konkret heißt das in Zeiten der globalen Corona-Pandemie: Sie halten zuvorderst selbst die schützenden Hygiene-Regeln und Vorsorge-Maßnahmen ein, achten noch bewusster auf einen gesundheitsfördernden Lebensstil und lassen sich impfen. Nicht zu verkennen sind hierbei die heilsamen und beseelenden spirituellen Praktiken, wie bspw. das von Imam Khamenei zur Pandemiezeit empfohlene Verinnerlichen des siebten Bittgebets aus Sahifa as-Sadschadiyya. Gefahren und Schäden abzuwenden sind im Islam verpflichtend, weshalb der Aufruf hierzu ebenfalls in Wort und Tat geboten ist. Deshalb richtet sich dieser Appell an alle geehrten Leser dieses Portals: Lasst es uns unserem Imam gleichtun und bestrebt sein der Plage Einhalt zu gebieten – sowohl die der Infektionskrankheit, als auch die des zionistischen Regimes, das seit jeher alles daran setzt Muslimen zu schaden und mit der Verbreitung von Fake-News in ihren Kreisen nicht geizt.


[1] Ansprache vom 08. Januar 2021.

[2] Ansprache vom 13. Juni 2021.

[3] Fernsehansprache zur Corona-Lage vom 11. August 2021.

2 Kommentare

  1. Wenn ich mich also nicht impfe, dann orientiere ich mich nicht nach Imam Khamenei? Dieser Artikel klingt, sofern ich ihn nicht falsch verstanden habe, nach einem Aufruf zur Impfung und einer Kapitulation gegenüber dem Unterdrücker, der die Menschen, unter anderem mich, dazu zwingen möchte, sich zu impfen. Bruder Yavuz Özoguz sagte, dass sich Imam Khamenei nicht impfen lassen wollte, sich dem Druck gebeugt habe, aber mit der Bedingung, dass es ein einheimischer Impfstoff ist. Bruder Yavuz sagte auch, dass die Haltung des Imams gegenüber der Impfung im Iran bekannt ist, aber nicht betont wird. Weshalb wird das in dem Artikel nicht erwähnt? Der Artikel führt meiner Meinung nach in die Irre, welche nicht zum islamischen Erwachen führen. Bruder Yavuz erwähnt in seinem Artikel auch, dass es sich bei dem iranischen Impfstoff um einen sogenannten Totimpfstoff handelt. Weiterhin sagt er: „…Wer also Imam Chamenei auch mit seinen späteren Äußerungen als Argument verwendet, um sich in der Westlichen Welt impfen zu lassen, wird ihm nicht gerecht.“ Das ist logisch, den dem Imam Folge zu leisten, bedeutet nicht, dass ich mein Abendgebet dann verrichte oder mein Fasten dann breche, wenn der Imam sein Abendgebet verrichtet oder sein Fasten bricht. Genauso verhält es sich mit dem Beginn und Ende des Monats Ramadan. Ich richte mich nach der Zeit vor Ort, also in unserem Fall einer bestimmten Stadt oder Region in Deutschland, nicht im Iran. Daher hätte in dem Artikel explizit erwähnt werden müssen, dass ein im Iran lebender Befolger des Imams sich impfen lassen sollte, aber doch nicht allgemein jeder, der dem Imam folgt. Viele der Menschen kennen nicht den Unterschied zwischen den Impfstoffen, daher kann dieser Artikel Anhänger des Imams dazu bewegen, sich zu impfen, was gravierende Folgen hätte. Den der Imam hat so etwas nie behauptet. Ganz abgesehen davon ist die Impfung wegen dem Alter des Imams die wohl bessere Lösung für ihn gewesen. Ist es auch die bessere Lösung für jüngere? Nein, denn die Mehrheit der Toten sind alte Menschen, das belegen die Statistiken. Vielleicht habe ich den Artikel falsch gedeutet. Aber sofern dieser Artikel ein Aufruf zur Impfung sein soll, distanziere ich mich davon und halte es für einen schwerwiegenden Fehler. Die Gelehrten sollten den Ungeimpften gerade jetzt, in einer Zeit, in der sie Diskriminierungen ausgesetzt sind, zur Seite stehen. Leider höre ich nichts von den Gelehrten oder ich habe es nicht mitbekommen. Daher bleiben in jedem Fall, anders wie im Artikel behauptet, offene Fragen, die zum Teil mit dem Beitrag von Bruder Yavuz Klarheit geschafft haben, aber leider noch nicht in vollem Maße.

    • Salamun aleikum lieber Bruder,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Zu deinen Punkten:

      1. Es ist tatsächlich ein Appell zur Impfung und der Einhaltung der schützenden Ratschläge. Diese stellen aber keine Kapitulation gegenüber dem Unterdrücker dar, wie von dir behauptet. Noch zwingt dich keiner zur Impfung. Andere Möglichkeiten sind meiner Auffassung nach einem Impfzwang vorzuziehen, doch dafür fehlt den Herrschenden wohl leider der Schneid bzw. Wille.

      2. Zu den Punkten bzgl. dem angeblichen Zwingen Imam Khameneis zur Impfung: für diese gibt es keine realitätsbezogenen Fakten, nicht einmal Anhaltspunkte. Es sind haltlose Behauptungen, die wohl von einigen wenigen (Corona-)Impfskeptikern gestreut wurden. Was den Fakten entspricht und im Iran auch tatsächlich bekannt ist: Imam Khamenei ist für die Impfung und Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Er hat sie als gute Taten deklariert, für deren Berücksichtigung es inscha Allah göttliche Belohnung gibt. Dies schließt ausdrücklich auch ausländische Impfstoffe ein – im Falle der iranischen Bevölkerung: vorausgesetzt eines sicheren Ursprungslandes.

      3. Zum Bemühen die Weisungen Imam Khameneis auf Iran zu begrenzen: ein generelles Muster, um sich der Verantwortung zu entziehen und sich immer dann möglichst nicht angesprochen zu fühlen, wenn die eigene Position von jener des Imams differiert – sei es nun im hier behandelten Thema oder in anderen Bereichen. Merke: Seine Weisungen beziehen sich nur in jenen Fällen exklusiv auf Iran, in denen es unzweideutige Fakten dafür gibt. Dies ist aber im vorliegenden Thema definitiv nicht (!) der Fall. Sein unzweifelhafter Standpunkt: die Empfehlungen der Experten einhalten, ob nun im Hinblick auf die Impfung oder den vorbeugenden Maßnahmen.

      4. Bezüglich den verschiedenen Impfstoffarten: Diese Empfehlung ist nicht auf eine bestimmte Plattformart eines Impfstoffs begrenzt. Deshalb wurden in Iran auch Impfstoffe auf verschiedenen Plattformen entwickelt (inkl. mRNA) und importiert. Übrigens: das Gros der inzwischen wohl über 105 Mio. verimpften Dosen in Iran sind ausländische Importprodukte.

      5. Bezüglich dem Druck zum Impfen und damit zusammenhängende Diskriminierungen: Ich halte die Taktik des Überzeugens und Anreize- bzw. Angeboteschaffens für richtiger. Dies konnte durch das Unvermögen unserer Politiker leider nicht ordentlich realisiert werden. Dadurch ist viel Schaden entstanden, die mitverantwortlich für die aktuelle Lage sind. Durch den Druck radikalisiert sich die Skepsis bei einigen nur noch weiter. Deshalb ist es zuvorderst Aufgabe des Klerus für Aufklärung und Rechtleitung zu sorgen. In diesem Fall bedeutet es für ihn: ihrem Imam zu folgen, selbst die Maßnahmen und Empfehlungen einzuhalten und für ihre Berücksichtigung einzutreten. Sollte dies erfolgen, wird der Pandemie Einhalt geboten werden können, um es mit Imam Khameneis Worten abzuschließen.

      Ich wünsche dir in jedem Fall Gesundheit und Glückseligkeit, auch und vor allem wenn ich es nicht vermocht habe, dich zu überzeugen. 🙂

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