Von Hassan bin Ali bin al-Chazzaz, der aufrichtig ist, womit die Überlieferung über eine legitime Quelle verfügt, wird überliefert: Ich hörte Abal-Hassan al-Ridha, der Friede sei mit ihm, sprechen: „Jesus, der Sohn Marias, sprach zu den Jüngern: O Kinder Israels, trauert nicht eurem diesseitigen Verlust hinterher, solange eure Religiosität in Ordnung ist.“ Die Jünger gehörten unter den Israeliten, die in der damaligen Zeit verstreut in verschiedenen Orten lebten und von seiner Exzellenz aufgesucht wurden, zu seinen Vertrauten. Die besten Ratschläge und höchsten Weisheiten wurden ihnen anvertraut. Zu eben diesen Jüngern sprach seine Exzellenz: Solange eure Religiosität in Ordnung ist, solltet ihr nicht dem nachtrauern, was ihr an eurem Diesseits verloren und nicht erreicht habt.

Die Religiösen

Die ganze Glückseligkeit des Menschen befindet sich in diesem Wort. Solltet ihr bspw. einen Posten angestrebt haben, den ihr aber nicht erlangt habt, soll euch das nicht traurig machen, sei er nun religiöser und spiritueller Natur, bspw. ein Mudschtahid oder Mardscha zu werden, oder weltlicher Natur, bspw. ein Leiter oder Chef zu werden. Wenn ihr etwas werden wolltet und es nicht erreicht habt oder ihr nach irgendeinem Haus, Vermögen und Reichtum vergebens trachtetet, so sind all dies Facetten des Diesseits, derer ihr nicht nachtrauen sollt, gleichwohl viele davon auch gut sein mögen, sollten sie nicht gerade durch Sünden erreicht werden. Solange ihr eure Religiosität bewahren konntet, sollte euch der Verlust von derlei Dingen nicht traurig machen.

Meiner Meinung nach befindet sich die gesamte Weisheit der Propheten in diesem einen Satz. Sollten wir dies umsetzen können, erreichen wir die Glückseligkeit eben hierdurch. Die Begründung ist auch offenkundig. Der Grund ist, dass unser Leben aus zwei Bereichen besteht:

„Die jenseitige Wohnstätte aber ist wahrlich das eigentliche Leben.“ [1] Das eigentliche Leben spielt sich dort ab. Es handelt sich um eben jenes jenseitige Leben. Sollte die Religiosität heil sein, ist auch der hauptsächliche Teil des Lebens heil. Sollte sie aber nicht intakt sein, hat der Mensch den eigentlichen und hauptsächlichen Teil verspielt und das eigentliche Vermögen und den wirklichen Gewinn verloren, gleichwohl er einen kleinen Krümel erhalten haben möge.

Die Diesseitsorientierten

Den Religiösen stehen die Diesseitsorientierten gegenüber. In der Überlieferung heißt es: „Genauso wie die Diesseitsorientierten nicht ihrem religiösen Verlust nachtrauern, solange ihr Diesseits in Ordnung ist.“ Mit den Diesseitsorientierten verhält es sich genau andersherum, der Verlust an Religiösem stimmt sie nicht traurig, solange ihr Diesseits heil und vollständig zur Verfügung steht. Solange wir hernach über Geld, Erholung, Spaß oder Macht verfügen sollten, aber bspw. kein Gebet, Fasten, Gottesnähe, Reinheit oder andere für die Religiosität erforderliche Faktoren haben, ist es halt so. So sind Diesseitsorientierte.

Das Unterscheidungsmerkmal zwischen Religiösen und Diesseitsorientierten

Somit ist das Unterscheidungsmerkmal zwischen Religiösen und Diesseitsorientierten, dass Letztere ihrem religiösen Verlust keine Träne nachweinen, solange ihr Diesseits geschützt ist, wohingegen es sich bei den Religiösen genau andersherum verhält. Es handelt sich hierbei um eine überaus wichtige Empfehlung und eine äußerst große Weisheit. [2]

Von Hassan bin Ali bin al-Chazzaz wird überliefert: Ich hörte Abal-Hassan al-Ridha, der Friede sei mit ihm, sprechen: „Jesus, der Sohn Marias, sprach zu den Jüngern: O Kinder Israels, trauert nicht eurem diesseitigen Verlust hinterher, solange eure Religiosität in Ordnung ist, genauso wie die Diesseitsorientierten nicht ihrem religiösen Verlust nachtrauern, solange ihr Diesseits in Ordnung ist.“ [3]

حَدَّثَنَا مُحَمَّدُ بْنُ اَلْحَسَنِ بْنِ أَحْمَدَ بْنِ اَلْوَلِيدِ رِضْوَانُ اَللَّهِ عَلَيْهِ قَالَ حَدَّثَنَا اَلْحُسَيْنُ بْنُ اَلْحَسَنِ بْنِ أَبَانٍ عَنِ اَلْحُسَيْنِ بْنِ سَعِيدٍ عَنِ اَلْحَسَنِ بْنِ عَلِيِّ بْنِ اَلْخَزَّازِ قَالَ سَمِعْتُ أَبَا اَلْحَسَنِ اَلرِّضَا عَلَيْهِ السَّلاَمُ يَقُولُ: قَالَ عِيسَى بْنُ مَرْيَمَ لِلْحَوَارِيِّينَ يَا بَنِي إِسْرَائِيلَ لاَ تَأْسَوْا عَلىٰ مٰا فٰاتَكُمْ مِنْ دُنْيَاكُمْ إِذَا سَلِمَ دِينُكُمْ كَمَا لاَ يَأْسَى أَهْلُ اَلدُّنْيَا عَلَى مَا فَاتَهُمْ مِنْ دِينِهِمْ إِذَا سَلِمَتْ دُنْيَاهُمْ

Al-Saduq, Muhammad bin Ali: Al-Amali, B. 1, S. 496.
Lektionen
Die Religiosität ist das eigentliche Kapital des Menschen
Wessen Religiosität bewahrt bleibt, dessen Leben wird voller ewiger Freude sein
Diesseitsorientierte stellen das Diesseits über die Religion
Wer auf Kosten seiner Religiosität lebt, fährt einen herben, ewigwährenden Verlust ein

[1] Heiliger Qur’an, Sura al-Ankabut (29):64: وَإِنَّ الدَّارَ الْآخِرَةَ لَهِيَ الْحَيَوَانُ

[2] Imam Khamenei, 16. Oktober 2016

[3] Al-Saduq, Muhammad bin Ali: Al-Amali, B. 1, S. 496.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein