Geht angemessen und gut mit den Segen Gottes um, d.h. seid dankbar und handelt entsprechend ihren Erfordernissen. [1] Aber was ist Dankbarkeit? Sie ist im Besitz von einigen Stufen:

  • Die Anerkennung und Beachtung des Segens als solches.

Unser erster Fehler besteht darin, dass wir die Segen nicht würdigen. Wir schätzen den Segen unserer Gesundheit nicht ehe wir erkranken oder verstümmelt werden. Wir beachten den Segen unserer Jugend nicht richtig ehe wir altern. Genau hierin liegt das Problem begründet. Den Segen der Sicherheit achten wir erst hoch, nachdem wir Unsicherheit erfahren. So haben die Kufiten den Segen Amir al-Mu’minins erst erkannt, als Hadschadsch bin Yousuf über sie herrschte.

  • Das Honorieren des Segens als von Gott kommend.
  • Die Dankbarkeit gegenüber Gott.

Wir sollten nicht dem Glauben anheimfallen, dass Gott dazu verpflichtet wäre uns zu segnen, sondern uns stets als Schuldner gegenüber dem erhabenen Gott betrachten.

  • Die Verwendung des Segens.

Segen gleichen Treppenstufen einer Leiter, die man durch ihre Nutzung besteigt. Der Zugang zu jeder neuen Stufe ist wiederum jeweils ein neuer Segen. Indem wir von den Stufen Gebrauch machen und unsere Füße auf sie legen, steigen wir in immer höhere Sphären empor. Genauso verhält es sich mit der Verwendung von Segen. Allerdings hat derjenige den Segen nicht in Dankbarkeit wertgeschätzt, dem die Verwendung der Leiter zwar möglich gewesen wäre, der sie jedoch links liegen gelassen hat ohne sie zu besteigen.

Die Dankbarkeit führt zur Erhöhung des Menschen, sie ist unsere Pflicht. [2] Hiernach entfernt Gott die Segen wieder, sollte die Dankbarkeit ihretwillen nicht in gebührender Art und Weise erfolgen: „Und solltet ihr (die Segen) missachten, so ist meine Strafe wahrlich sowas von immens.“ [3]

Die Missachtung und Ignoranz gegenüber den Segen an sich ist etwas, woran sich viele von uns versündigen, ob es nun die Leugnung ihrer Existenz, das Negieren ihres göttlichen Ursprungs oder der Hochmut als Folge göttlicher Segen sein mögen. Indes kommt der Hochmut vor dem Fall, sodass ein hochmütiger Mensch stürzen wird. All diese Formen sind Ausprägungen der Missachtung des Segens.

Konsequenz der Missachtung von Segen: Göttliche Bestrafung

„Gott führt als Gleichnis eine Ortschaft an, die ruhig und sicher gewesen ist. Ihr Lebensunterhalt kam zu ihr reichlich von überall her. Da missachtete sie aber die Segen Gottes, sodass Gott sie mit dem Kleid des Hungers und der Angst für das peinigte, was sie anstellten.“ [4] So straft Gott eine vormals wohlhabende Gesellschaft, die im Besitz spiritueller und materieller Segen gewesen ist, mit Mittellosigkeit und Unsicherheit ab, als sie die göttlichen Segen mit Füßen traten. Dies ist das Ergebnis der Missachtung des Segens. [5] Und sobald die Segen von einer Gemeinschaft genommen werden, ist ihre erneute Rückkehr äußerst problematisch. In diesem Sinne spricht Imam Ali, der Friede sei mit ihm: „Es passiert äußerst selten, dass sich eine Sache einem wieder zuwendet, nachdem sie einem den Rücken gekehrt hat.“ [6] [7]

قال علي بن شعيب: دخلت على أبي الحسن الرضا عليه السلام، فقال لي: يا عليُّ أحسِنوا جوارَ النِعَمِ فإنَّها وحشيَّةٌ، ما نأتْ عن قومٍ فعادتْ إليهم   

Al-Madschlesi, Muhammad Baqir: Bihar al-Anwar, B. 75, S. 341.
Lektionen
Über die Segen und ihren Ursprung reflektieren
Gott, dem Segengeber, dankbar sein
Segen wertschätzen, indem man so mit ihnen verfährt, wie Gott es erwartet
Die korrekte Nutzung der Segen führt zur Erhöhung des Menschen
Die Missachtung der Segen zieht Gottes Zorn und Bestrafung mit sich
Wenden sich Segen erst einmal ab, kommen sie kaum erneut zurück
Die Dankbarkeit für die Segen und ihre Wertschätzung sind religiöse Pflichten

[1] Imam Khamenei, 28. Januar 2002.

[2] Imam Khamenei, 19. Juni 2006.

[3] Heiliger Qur’an, Sura Ibrahim (14):7: وَلَئِن كَفَرْتُمْ إِنَّ عَذَابِي لَشَدِيدٌ

[4] Heiliger Qur’an, Sura al-Nahl (16):112: وَضَرَبَ اللَّـهُ مَثَلًا قَرْيَةً كَانَتْ آمِنَةً مُّطْمَئِنَّةً يَأْتِيهَا رِزْقُهَا رَغَدًا مِّن كُلِّ مَكَانٍ فَكَفَرَتْ بِأَنْعُمِ اللَّـهِ فَأَذَاقَهَا اللَّـهُ لِبَاسَ الْجُوعِ وَالْخَوْفِ بِمَا كَانُوا يَصْنَعُونَ

[5] Imam Khamenei, 19. Juni 2006.

[6] Al-Kulayni, Muhammad bin Ya’qub: Al-Kafi, B. 4, S. 38: قَلّ ما أدبر شيءٌ فأقبل

[7] Imam Khamenei, 28. Januar 2002.

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